Besuchshunde Ausbildung

Immer mit Freude am Hundetraining

Lange Zeit gab es keine „klassische“ Besuchshunde Ausbildung. Das hat sich inzwischen geändert, wahrscheinlich wegen stetig der steigenden Nachfrage nach Besuchshunde-Teams. Und weil Hundeschulen hier einen lukrativen Markt gefunden haben. Denn mit dem geliebten Vierbeiner gemeinsam etwas Sinnvolles und Gutes tun, das ist für viele ein Ansporn, doch die Hundeschulbank zu drücken. Und das wiederum kann man nur gutheißen.

Die ersten Schritte

Es gibt natürlich Naturtalente, sowohl bei den Zwei- als auch bei den Vierbeinern. Die sind auch ohne Extra-Trainingseinheiten ein super funktionierendes Team. Aber das ist die Ausnahme. Und nach dem aktuellen Berliner Hundegesetz sind alle Hundehalter/innen gut darin beraten, einen Hundeführerschein zu machen. Denn sonst muss der Hund außer zuhause und im Auslaufgebiet immer an der Leine bleiben. Und das ist ein ziemlich trauriges Hundeleben. Aber auch sonst ist der Erwerb des Hundeführerscheins nicht verkehrt. Denn mit Hilfe eines Trainers lernt Ihr besser und schneller, den eigenen und fremde Hunde richtig einzuschätzen.

Lernt Euren Hund gut kennen und richtig (an)führen

Und das ist der allererste Schritt in der Besuchshunde Ausbildung: Lernt Euren Hund gut kennen und richtig einschätzen! Dabei ist es vollkommen egal, ob Ihr mit dem Besuchsdienst-„geigneten“ Rassehund in der Welpenschule die ersten Schritte eines guten Sozialverhaltens und des Gehorsams spielerisch kennenlernt. Oder ob Ihr mit einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz mit Hilfe eines Hundetrainers die besonderen Probleme und Bedürfnisse Eures Schützlings bearbeitet, so dass sich dieser Vierbeiner genau zu diesem wundervollen Hund entwickelt, der von Geburt an in ihm steckte.

Ein erstes Fazit

Alles, was dazu beiträgt, dass Euer Hund gutes Sozialverhalten, gesundes Selbstbewusstsein und Grundgehorsam entwickelt hat und dass Ihr gelernt habt, wie Ihr ihn richtig führt, ist die Grundlage für die Besuchshunde Ausbildung.

Übrigens gibt es nichts tolleres, als mit Eurem Hund die Erfolgserlebnisse eines Trainings gemeinsam richtig zu feiern, sowohl durch überschwängliches Lob – und zwar IMMER, wenn er was richtig macht. Und nach schwierigen Lerneinheiten eine ausgiebige Tobe-Einheit mit viel Quatsch maschen – es gibt nichts besseres! Je begeisterter Ihr über sein Tun und Lassen seid (und je besser Ihr Euren Frust über Fehlschläge verbergen könnt), um mehr Spaß macht’s dem Hund. Denn Hunde finden „gehorchen“ eigentlich ganz prima, wenn man es nicht übertreibt und den Vierbeiner mit Zuquatschen stresst.

Die spezielle Besuchshunde Ausbildung

Ein Besuchshund muss etwas mehr können, als der der normale vierbeinig Kumpel als Familienmitglied. Alte, kranke oder anders eingeschränkte Menschen verhalten sich oft anders, als es Euer Hund aus dem Alltag kennt.

Das Unvorhersehbare erkennen und richtig handeln

Manchmal machen die Menschen, die Ihr besucht, plötzlich fahrige Bewegungen oder bewegen sich schnell auf den Hund zu. Oder sie fassen ihn ungeschickt an den falschen Stellen an. Auch unerwartet laute Ausrufe führen beim Hund zur Irritation. Dann verwenden Menschen in sozialen Einrichtungen aus der Perspektive des Hundes eigenartige Hilfsmittel zur Fortbewegung wie zum Beispiel Rollatoren, Rollstühle oder Krücken. Letztere sollten von Eurem Hund weder als Bedrohung noch als Spiezeug betrachtet werden. Dann liegt oft Essen in Höhe der Hundenase herum und daneben Tabletten…

Das Zauberwort heißt „Verhaltenskontrolle“. Und wenn Ihr Euch die immer noch nicht vollständige Liste anseht, dann wird schnell klar, dass ein normales Gehorsamkeitstraining nicht ausreicht.

Das müssen Frauchen oder Herrchen können

Darüber hinaus müsst auch Ihr gang schön viel lernen. Nämlich unter anderem erkennen, wenn Euer Hund Stress bekommt oder sich eine schwierige Situation während des Besuchsdienstes anbahnt. Und dann müsst Ihr ruhig und gelassen bleiben und souverän handeln. Da ist auch für Euch volle Konzentration angesagt.

Aber das ist noch nicht alles. Denn als menschlicher Begleiter habt auch Ihr eine besondere Aufgabe und Rolle bei den Besuchten. Ich weiss nicht, ob darauf inzwischen auch in der Besuchshunde Ausbildung eingegangen wird. Ich hoffe jedenfalls sehr, dass Hundehalter/innen besser darauf vorbereitet sind, als wir damals. Oftmals ist man für Tage oder Wochen die erste Person, die nicht Personal ist. Die „nicht  professionelle“ Zuwendung, welche die Besuchten durch Euch und den Hund erfahren, stößt so manches Tor Ihr erlebt und erfahrt viel Berührendes und auch Trauriges. Und Ihr bekommt manchmal auch Einblicke in Pflegeabläufe, die Ihr lieber nicht wissen wollt. Damit müsst Ihr umgehen lernen.

Die Prüfung zum Abschluss

Meistens sind Kombinationen von Wesens- und Gehorsamkeitstest Bestandteil der Prüfung. Hier werden die Beziehung zwischen Hund und Halter ebenso genau unter die Lupe genommen wie die Streßfestigkeit und Impulskontrolle von Hund und Halter. Denn wie bereits geschildert werden Therapie- und Besuchshunde und ihre Hundeführer/innen im Sozialdienstalltag häufig mit ungewöhnlichen Situationen konfrontiert. Hier sollte in der Prüfung stellt sicher sein, dass beide gut darauf vorbereitet sind.

Wo könnt Ihr die Besuchshunde Ausbildung machen?

Ein Hinweis vorneweg: Ich habe diese Ausbildungsanbieter nicht überprüft und kann auch nichts zur Qualität sagen. Es ist lediglich eine Adressliste, die Euch die Suche erleichtern soll. Derzeit bieten folgende Hundeschulen und Organisationen in Berlin eine Besuchshunde Ausbildung an:

• Malteser Besuchshunde
  Hinweis: Diese Kurse sind immer schnell ausgebucht. Es gibt auch ein Auswahlverfahren. Übrigens gibt es inzwischen auch ein Angebot in Potsdam.
• Schulungszentrum für Mensch & Hund (Vierbeiner-Academy)
  Hinweis: Diese Hundeschule liegt NICHT in Berlin, aber sie bieten eine Unterkunft an. Die Abschlussprüfung beinhaltet auch die Begleithundeprüfung mit Sachkenntnis Nachweis.
• Lilahund (Schildkröte GmbH)
  Hinweis: Es gibt wohl ein Zertifikat nach Bestehen einer Prüfung. Aber es gibt keine näheren Angaben darüber, ob es ein anerkanntes nach dem Berliner Hundegesetz ist.
• GG Hundeschule Susanne Grüning
  Hinweis: Das Prüfungsangebot ist derzeit noch lückenhaft. Aber sie arbeiten anscheinend daran. Einfach nachfragen.
• Feel4dogs
  Hinweis: Diese ist eine durch den Ev. Johannesstift Berlin geförderte Ausbildung.