Mein Name ist Curie, MADAME Curie. Geboren wurde ich im Januar 2010, im März desselben Jahres bezog ich mein Revier in einem 2-Personen-Haushalt, seitdem sind wir ein Rudel.
Da ich eine schlaue Golden-Retriever-Hündin bin, meinte meine „Chefin“/“Besitzerin“, mit mir in die Hundeschule gehen zu müssen, um mich zu fördern. Dort hat sie sehr viel über mich und meine Artgenossen gelernt.
Damals leider – aber heute zum Glück – hat sie dieses Wissen an mir ausprobiert. Wir haben über zwei Jahre gegen- und miteinander gearbeitet, bis wir dann im Jahre 2012 das „Hundeabitur“, andere sagen den Hundeführerschein, mit großzügiger Unterstützung von meiner Seite, als Team bestanden haben. Nein, was waren wir stolz!
Jetzt, dachte ich, hat die Schinderei ein Ende, doch die weiteren Besuche der Hundeschule haben gezeigt, dass ich noch hätte studieren können, aber es war nicht klar, welches Gebiet. So erholten wir uns einige Monate.
Klar war immer, dass ich gerne mit Menschen zusammen bin und mich von diesen am Liebsten streicheln lasse. Gegen die Gabe von Hunde-Leckerchen habe ich auch nie etwas einzuwenden, hier bleibe ich entschieden meiner Rasse treu!
Aus diesen Gründen nahm mich meine Chefin, nach dem Hören eines Berichts im Radio, Recherchen im Internet und einigen Telefonaten, eines Tages an die Leine und wir fuhren nach Bernau zur „Residenz Kaisergarten“., in den Demenz-Bereich „Grüner Baum“.
Vor dem Eingang stand eine sehr nette Frau, ihr Name ist Marga Pischel, die uns in dieses Gebäude führte. Plötzlich befand ich mich in einem großen Raum mit vielen älteren Menschen.
Meine Güte, war das aufregend, fremde Gerüche, fremde Hände, fremde Stimmen, es war hochinteressant und alle waren so freundlich!
Vor lauter Begeisterung meinerseits habe ich jedem erst einmal gezeigt, was ich alles so kann und dass ich auch eine liebe und zutrauliche Hündin bin. Da haben sie mich alle gestreichelt – na ja, fast alle – und mir immer wieder Hunde-Leckerbissen gegeben. Leider hat meine Chefin darauf geachtet, dass es nicht zu viele wurden.
Wie ich dann erfahren habe, ist Frau Pischel die Vorsitzende des eingetragenen Vereins „Hunde im Sozialdienst“, die uns beide getestet hat, ob wir als Team aktive Mitglieder in diesem Verein werden können. Ich kann mitteilen, dass wir diesen Test bestanden haben und seitdem als ausgebildetes Therapiehundeteam in Heimen und Pflegeeinrichtungen tätig werden können.
Wir besuchen nun seit April 2013 diese Gruppe in dem Pflegeheim regelmäßig einmal die Woche für eine Stunde. Jedes Mal, wenn wir kommen, ist die Freude groß und jeder will mich als erster begrüßen. Alles dreht sich nur um mich und so viele Streicheleinheiten und Leckerli, wie ich da erhalte…,
da hat sich die Ausbildung doch echt gelohnt!!!
Hilde Färber